Architektur
- oder wie bewusst der Mensch die
Umwelt beeinflusst 
ein kleiner 
Denkanstoß
Seit Menschengedenken nimmt unsere Spezies Einfluss auf die 
Umwelt und gestaltet sie. Spätestens seit der
Mensch begonnen hat, sich Unterkünfte und 
Schutzhütten gegen die Widrigkeiten der Witterung zu bauen, beeinflusst er die 
Umwelt selbst gestaltend. Noch heute zeugen archäologische Funde aus der 
Jungsteinzeit von den ersten Bautätigkeiten der Menschen. Je weiter sich der 
Mensch entwickelt und auch spezialisiert, um so umfangreicher und 
vielschichtiger werden auch seine Siedlungsformen. Neben den dörflichen 
Strukturen entstehen durch die Arbeitsteilung Städte, die sich durch die 
unterschiedlichen geschichtlichen Epochen immer weiterentwickeln. 
Wie die Gesellschaftsstruktur 
entwickelt sich auch das Bauen immer weiter. Da gibt es die großen 
baugeschichtlichen Epochen, die über Ländergrenzen hinweg die gleichen 
Hauptmerkmale aufweisen. Jedoch gibt es auch immer wieder die kleinen oder 
größeren regionalen Besonderheiten in diesen 
Epochen, die sich durch gesellschaftliche Unterschiede aber auch durch 
klimatische Bedingungen oder das Vorkommen bestimmter regionaler Baustoffe 
herausgebildet haben. Durch den immer größer werdenden technischen Fortschritt 
haben Baustoffe in unsere Behausungen Einzug gehalten, die immer neue Bauformen 
ermöglichen. Der Phantasie sind heute kaum noch technische Grenzen gesetzt. 
Doch was machen wir mit diesen neuen scheinbar 
unbegrenzten Möglichkeiten?
Beim Durchqueren so mancher neu 
entstandener Baugebiete stellt sich diese Frage vor lauter Schwarzwaldbalkonen, Friesengiebeln 
und Sprossen in Aspik leider oft gar nicht. Dabei gibt es doch auch 
im 21. Jh. eine Bauepoche, die auf 
die regionalen Gegebenheiten umzusetzen ist. Diese Symbiose aus modernem Bauen und den regionalen 
Besonderheiten gilt es, zu suchen, den Blick für die gebaute Umwelt 
zu schärfen und Neubauten mit Rücksicht und Respekt vor den vergangenen 
Jahrhunderten einzufügen. Nicht Historisieren mit modernen Kunststoffen sondern 
entweder Altes artgerecht bewahren oder Neues schaffen. Dann gestalten wir unsere Umwelt 
aktiv und nachfolgende Generationen werden, so wie wir heute, an den 
Bauwerken 
der Vergangenheit ihre Freude haben.
 
Experimentierhaus von 
Mies van der Rohe für die Architekturausstellung 1931 in Berlin